Der Zwischenruf des Bundesjugendkuratoriums ist ausdrücklich kein Plädoyer für eine Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Einrichtungen oder im familiären Lebensfeld. Wie Eltern sich in dieser Frage entscheiden, liegt in ihrer Erziehungsverantwortung. Dies vorauszuschicken ist dem Bundesjugendkuratorium wichtig, weil die Diskussion vielfach den Eindruck einer eher ideologisch als sachlich motivierten Debatte erweckt.
Dabei wird insbesondere die familiäre Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren gegen die Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen ausgespielt. Ein solcher Gegensatz widerspricht zum einen den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Aufwachsen und zur Förderung von Kindern. Sind Basisbedürfnisse sichergestellt, wie etwa die nach emotional zuverlässigen Bindungspersonen, wird eine gute Betreuungsqualität vorgehalten und wird für eine entwicklungsaltersangemessene Gestaltung von Übergängen zwischen unterschiedlichen Betreuungssettings gesorgt, entwickeln sich Kinder gut.
Zum anderen zeigt die Praxis von Kindertageseinrichtungen, dass die dort tätigen Fachkräfte viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern legen, um so Brüche zwischen den beiden Erziehungsfeldern erst gar nicht aufkommen zu lassen. Wenn allerdings ein Betreuungsgeld eingeführt wird, so hat dies Auswirkungen auf die Kinder-und Jugendhilfe. Darauf will das Bundesjugendkuratorium mit diesem Zwischenruf hinweisen.
Das Bundesjugendkuratorium hat sich bereits in vorherigen Wahlperioden eingehend mit Fragen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern sowohl in seinen kinder-und jugendhilfepolitischen als auch in seinen bildungspolitischen Aspekten beschäftigt. Grundlegende Positionen und Vorschläge zur notwendigen Weiterentwicklung dieses Förderungsbereichs hat das Bundesjugendkuratorium im November 2004 in der Stellungnahme „Bildung fängt vor der Schule an! Zur Förderung von Kindern unter sechs Jahren“ sowie im Juni 2008 in der Stellungnahme „Zukunftsfähigkeit von Kindertageseinrichtungen“ formuliert. Die in diesen Stellungnahmen enthaltenen Positionen und Vorschläge sind in relevanten fachlichen und fachpolitischen Gremien und Verbänden auf eine große Zustimmung gestoßen.
Das vollständige Dokument finden sie im Anhang
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Andreas Zeller
Europäisches Jahr der Jugend 2022
Soziale Ungleichheiten bekämpfen – Beteiligung stärken
Das BJK fordert eine differenzierte europäische Strategie, die sozialen Ungleichheiten entgegenwirkt und Beteiligung junger Menschen fest verankert.
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