In einem aktuellen Impulspapier ruft das Bundesjugendkuratorium (BJK) die Fachöffentlichkeit dazu auf, die Leitmaximen der Kinder- und Jugendhilfe neu zu diskutieren und auszuhandeln. Das von der Bundesregierung eingesetzte Sachverständigengremium erachtet die bisherigen Grundsätze als nicht mehr zeitgemäß und fordert, diese müssen sich „stärker an den aktuellen Herausforderungen, den Lebenslagen von jungen Menschen sowie an rechtlichen, infrastrukturellen und politischen Bedingungen ausrichten“.
Strukturmaximen im SGB VIII
Die fünf fachlichen Prinzipien der lebensweltorientierten Kinder- und Jugendhilfe, die sogenannten Strukturmaximen im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII), wurden im Achten Jugendbericht von 1990 formuliert. Diese lauten Prävention, Dezentralisierung und Regionalisierung, Alltagsorientierung in den institutionellen Settings, Integration und Partizipation. Sie bilden die Grundlage für die Arbeit der Fachkräfte und beziehen neben den Kindern und Jugendlichen, den Erziehungsberechtigten und Fachkräften auch die lebensweltlichen Umstände der Kinder und Jugendlichen mit ein.
Fachliche Koordinaten als Impulse für die Fachdiskussion
Das Bundesjugendkuratorium als zentrales Beratungsgremium der Bundesregierung hat sich bereits seit mehreren Jahren im Zuge der Weiterentwicklung des SGB VIII für eine inklusive Öffnung der Kinder- und Jugendhilfe stark gemacht und formuliert vor diesem Hintergrund nun sechs eigene Prinzipien für die Kinder- und Jugendhilfe. Diese umfassen: gewaltfreies Aufwachsen, soziale Anerkennung, Inklusion und soziale Teilhabe, Beteiligung und Demokratiebildung, resiliente Infrastrukturen sowie Prävention, Nachhaltigkeit und Recht auf Zukunft. Die Vorschläge sollen eine Diskussion anregen, bei der auch aktuelle Krisen mitgedacht werden.
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Das vollständige Dokument finden sie im Anhang
Mehr Gerechtigkeit für junge Menschen
Politische Verortung von Rechten und Interessen der jungen Generation
Expertengremium fordert Diskussion über politische Verortung von Rechten und Interessen junger Menschen.
Dr. Pia Jaeger
SGB VIII-Reform für mehr Inklusion notwendig
Inklusion durch Zusammenführung von Leistungsangeboten im SGB VIII stärken
Das Bundesjugendkuratorium fordert in seinem offenen Brief, schnellstmöglich die rechtlichen Grundlagen für eine Reform des SGB VIII zu schaffen.
Sofie Jokerst