Bundesjugendkuratorium fordert mehr Gewicht für Kinder- und Jugendpolitik in einer alternden Gesellschaft
- Kinder- und Jugendpolitik steht vor einer wegweisenden Legislaturperiode – die aktuellen politischen Diskussionen vor der Bundestagswahl werden dem nicht gerecht
- Zukünftige Bundesregierung muss in die Infrastrukturen junger Menschen investieren
- Bundesjugendkuratorium legt Empfehlungen für die zukünftige Bundesregierung vor
11. Februar 2025
Die Kinder- und Jugendpolitik steht angesichts des demographischen Wandels in einer alternden Gesellschaft vor einer wegweisenden Legislaturperiode. Die zukünftige Bundesregierung wird entscheidende Weichen für die Zukunft junger Menschen in Deutschland und damit auch für unser Land stellen. Das Bundesverfassungsgericht hat in unterschiedlichen Urteilen[1] darauf hingewiesen, dass die Rechte der jungen Generation gestärkt werden müssen. „Freiheitschancen künftiger Generationen müssen in der Bundespolitik stärker berücksichtigt werden“, so Baro Vicenta Ra Gabbert (Vorstand BJK).
Die aktuellen Wahlprogramme der Parteien zeigen ein fragmentiertes, begrenztes Verständnis von Kinder- und Jugendpolitik, das den Lebenslagen der jungen Menschen und der Bedeutung von Kinder- und Jugendpolitik für unsere Gesellschaft nicht gerecht wird. „Die zukünftige Bundesregierung“, stellt Daniela Broda (Vorstand BJK) heraus, „steht grundlegend vor der Herausforderung eine gesamtgesellschaftliche und zukunftsorientierte Perspektive auf Kinder- und Jugendpolitik zu entwickeln, welche die Rechte junger Menschen stärkt“.
Infrastrukturpolitik darf sich nicht nur auf Schienen, Autobahnen und digitale Netze beziehen. „Die Chancen junger Menschen sind entscheidend davon abhängig, wie und ob in die Institutionen des Aufwachsens – Schulen, Kindertageseinrichtungen, Kinder- und Jugendarbeit, Gesundheitsförderung – investiert wird“, so der Vorsitzende des BJKs Prof. Dr. Wolfgang Schröer. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesjugendkuratorium Empfehlungen zur Kinder- und Jugendpolitik für die kommende Bundesregierung erarbeitet.
Das Bundesjugendkuratorium berät die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Querschnittsfragen der Kinder- und Jugendpolitik.
[1] BVerfG 2021: Beschluss des Ersten Senats vom 24. März 2021 - 1 BvR 2656/18 -, Rn. 1-270,
https://www.bverfg.de/e/rs20210324_1bvr265618; BVerfG 2021: Beschluss des Ersten Senats vom 19. November 2021 - 1 BvR 971/21 -, Rn. 1-222,
https://www.bverfg.de/e/rs20211119_1bvr097121
Bildnachweis: Pia Jaeger (Privatfoto)
Das vollständige Dokument finden Sie im Anhang
Video·gespräch in Osnabrück
Wie junge Menschen in einer alten Gesellschaft mit·machen
Das BJK hat am 5.10.2023 im Friedenssaal in Osnabrück zum Thema: "Teilhabe jüngerer Menschen in einer alternden Gesellschaft" diskutiert.
Dr. Pia Jaeger
Die Kinder- und Jugendhilfe an neuen Koordinaten ausrichten
Fachliche Koordinaten einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe – Impulse für die Fachdiskussion
Expertengremium fordert Diskussion über Weiterentwicklung, Planung und Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe.
Dr. Pia Jaeger